Spiralrohrschweißprozess Unterpulverschweißen

Unterpulverschweißen (UP-Schweißen)

Großrohre werden im Unterpulver-Schweißverfahren (UP-Schweißverfahren) zuerst innen und dann außen geschweißt (Gegenlagenschweißung).

Beim UP-Schweißverfahren handelt es sich um ein elektrisches Schmelzschweißverfahren mit einem unter einer Schweißpulverschicht verdeckten Lichtbogen. Dieses Schweißverfahren zeichnet sich durch eine hohe Abschmelzleistung sowie eine günstige Wärmebilanz aus.

Die Abschmelzleistung und die Wärmebilanz stehen in direkter Abhängigkeit zur verwendeten Stromstärke und somit auch zur Anzahl der verwendeten Drahtelektroden.

Uhrhan & Schwill hat sich in der Mehrdrahtschweißung spezialisiert und verwendet für die Schweißanlagen zur Fertigung von Längsnahtrohren bis zu vier Schweißdrähte für die UP-Innenschweißung und bis zu fünf Schweißdrähte für die UP-Außenschweißung.

Bei der Spiralrohrfertigung kommen bis zu drei Schweißdrähte sowohl für die UP-Innenschweißung als auch für die UP-Außenschweißung zum Einsatz.

Durch diese Mehrdrahttechnologie wird eine zusätzliche Abschmelzleistung erzielt, welche sich wiederum in eine erhöhte Schweißgeschwindigkeit umwandeln lässt.

Die Lichtbögen im Schweißprozess lassen die Kanten des Bleches sowie die Schweißzusatzwerkstoffe abschmelzen und es entsteht ein flüssiges Schweißbad, welches die Lichtbögen, zusammen mit dem aufgeschütteten Schweißpulver, vor äußeren Einflüssen schützt und nach Durchgang der Lichtbögen wieder erkaltet. Die Schweißnaht ist entstanden.

Da im Schweißbad eine Verbindung zwischen dem Grundmaterial und den Schweißzusatzwerkstoffen entsteht, ist die chemische und physikalische Zusammensetzung der Zusatzwerkstoffe von enormer qualitativer Bedeutung.

Der Schweißdraht schmilzt während dieses Prozesses vollständig ab, wohingegen das Schweißpulver nicht vollständig verbraucht wird. Die oberste Schicht des Schweißpulvers, welches nicht komplett abgeschmolzen wird, verhärtet sich zu einer Schlackenschicht über der Naht. Diese Schlacke lässt sich nach dem Erkalten in einem separaten Produktionsschritt entfernen.

Über der Schlackeschicht befindet sich das nicht geschmolzene Schweißpulver. Bei Verwendung einer qualitativ hochwertigen Schweißpulverzuführ- und absauganlage besteht die Möglichkeit der Wiederverwertung der Restbestände während der nachfolgenden Schweißvorgänge.

Bei der Mehrdrahttechnologie ist neben der Verwendung von adäquaten Schweißzusatzwerkstoffen die Möglichkeit der Einstellung der optimalen Verfahrensparameter zur Erreichung der geforderten Qualitätsanforderungen Voraussetzung.

Eine Übersicht der möglichen Schweißgeschwindigkeiten sehen Sie hier .